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Praxis am Königsteich Hildesheim - Dr. Adelmund, Herr Heiland - Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie

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Begriffserklärungen und Erläuterungen 

Glossar 

Mindestens fünf Prozent der Mädchen und Jungen bis zum 18.Lebensjahr benötigen wegen seelischer Leiden eine ärztliche Behandlung. Die Kinder und Jugendlichen leiden unter psychischen Störungen wie Ängsten, Zwängen oder Depressionen. Weitere 10 bis 13 Prozent sind deutlich verhaltensauffällig. Nervosität, Anspannung und Konzentrations-probleme nehmen während der Grundschulzeit ebenso zu wie Übelkeit, Bauchweh und Kopfschmerzen. Auch Aufmerksamkeitsstörungen, motorische Unruhe und Tics gehören dazu. Etwa jeder fünfte Jugendliche gerät in der Pubertät in eine psychische Krise. Magersucht und andere Essstörungen haben in den letzten zwanzig Jahren stark zugenommen. Vier Prozent der jungen Leute leiden unter starken Depressionen..

Das sogenannte „Zappelphilipp-Syndrom“ gehört zu den häufigsten Störungen im Kindes- und Jugendalter. Doch ADHS(Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung) ist keine Modediagnose. Das Krankheitsbild wird oft auch als Hyperkinetisches Syndrom bezeichnet. Es tritt bereits vor dem 6.Lebensjahr auf und ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet: Die Kinder sind wenig aufmerksam, leicht abzulenken, extrem unruhig und ständig in Bewegung. Außerdem fehlt ihnen die Impulskontrolle, sie können ihr Verhalten nicht steuern. Über 80 Prozent haben weitere Beeinträchtigungen wie Aggressivität, schulische Leistungsprobleme, depressive Verstimmungen oder Angststörungen. Bei der ADS(Aufmerksamkeitsdefizitstörung) sogenannter „Träumer“ fehlen die Hyperaktivität und Impulsivität. Im Vordergrund steht die ausgeprägte Aufmerksamkeitsstörung. Die Behandlung richtet sich nach der individuellen Problematik und wird aus mehreren Bausteinen zusammengesetzt.

Eine Lese- Rechtschreibstörung ist zum großen Teil genetisch bedingt. Rund 50 Prozent der Lese- und 60 Prozent der Rechtschreibfähigkeit beruhen auf Vererbung. Kinder mit Legasthenie fallen oft erst durch Verhaltensstörungen in Form von Herumkaspern, aggressiven Durchbrüchen oder emotionalen Problemen wie Traurigkeit, Angst vor der Schule oder Bauch- und Kopfschmerzen vor Klassenarbeiten im Fach Deutsch auf. Bei Leistungsproblemen in der Schule und psychischen Auffälligkeiten sollte man immer auch an die Möglichkeit einer Lese-Rechtschreibstörung denken..

Die Rechenstörung ist relativ wenig bekannt und erforscht. Jedes 20. Kind kann trotz normaler Begabung nicht rechnen. Unter Dyskalkulie versteht man eine grundlegende Schwäche im Umgang mit Zahlen und Mengen. Kinder mit Dyskalkulie neigen zu Ängsten und Depressionen. Auch werden bei ihnen gehäuft Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) und Probleme in der Sprachentwicklung beobachtet.

Ängste gehören zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Etwa jedes fünfte Kind hat stark ausgeprägte Ängste, welche die Schulleistung, den Kontakt zu Gleichaltrigen oder das familiäre Zusammenleben beeinträchtigen. Besonders häufig haben Kinder und Jugendliche generalisierte Angststörungen (übertriebene Sorge bezüglich alltäglicher Ereignisse), Trennungsängste (Verlust einer wichtigen Bezugsperson) und soziale Phobien (Angst sich vor anderen zu blamieren). Oft treten begleitend depressive Verstimmungen auf. Hartnäckige Schulver-weigerung kann häufig auf das zugrunde liegende Problem Angst zurückgeführt werden. Kinder mit Angststörungen sollten sich frühzeitig einer Therapie unterziehen, damit die Symptome nicht später zum ständigen Begleiter werden. ABER: Grundsätzlich begleiten verschiedene normale Ängste das Kind während seiner Entwicklung. Bekannt ist das „Fremdeln“ bei Babys. Einjährige leiden unter Trennungsängsten, Drei- und Vierjährige fürchten sich vor Dunkelheit und dem Alleinsein. Die meisten Kinder haben Angst davor, von einem Auto überfahren zu werden, irgendwo hinunterzufallen, Spinnen und Schlangen zu begegnen.

Ticstörungen bilden bei Schulanfängern nach der motorischen Hyperaktivität die häufigste Verhaltens-auffälligkeit. Als Tics werden plötzlich auftretende, rasche und unwillkürliche Muskelzuckungen bezeichnet, die in unregelmäßigen Abständen auftreten und nicht oder nur kurz unterdrückt werden können. Die häufigsten Tic-Erscheinungen sind Augenblinzeln, Mund- und Augenaufreißen, Stirnrunzeln, Nasewackeln, Räuspern, Schniefen, Husten und Pfeifen. Ein großer Teil der Ticstörungen bildet sich im Jugend-alter zurück.

Zwangsstörungen treten nicht selten vor dem 10. Lebensjahr auf. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. Als Zwang wird ein unwiderstehlicher Drang bezeichnet, bestimmte Denk- und Handlungsvollzüge zu absolvieren, obwohl sie als unsinnig und belastend empfunden werden. Die Kinder äußern: “Ich muss, ich weiß nicht warum!“ Die Impulse können nicht unterdrückt werden, weil dies mit einer unerträglichen Angstspannung verbunden wäre. Bekannte Zwänge sind Ordnungs- und Kontrollzwänge, Zählzwänge und der Waschzwang. Die Störung ist häufig ein Signal für eine seelische Not-lage, in die das Kind geraten ist. Es gibt einen Zusammenhang mit Stress- und Überforderungssituationen.

Kopfschmerz ist heute eine der häufigsten „Kinder- krankheiten“. Hinter häufig wiederkehrenden Kopfschmerzen verbergen sich oft Depressionen, Ängste, Bauchschmerzen und Schlafstörung. Vor allem bei der Migräne wird ein genetischer Zusammenhang vermutet. Aber sowohl bei der Migräne wie auch beim Spannungskopfschmerz gibt es einen Zusammenhang zu Stress- und Überforderungssitu-ationen in Schule, Elternhaus und Freizeit. Nur wenn beide Krankheitsbilder – der Kopfschmerz und die psychische Beeinträchtigung – angemessen behandelt werden, kann eine Chronifizierung in späteren Jahren vermieden werden..

Von Einnässen spricht man, wenn es nachts oder tagsüber zu einem unwillkürlichen Einnässen jenseits des 4. Lebensjahres kommt. Das Einnässen gehört zu den typischen und häufigsten Funktionsstörungen des Kindesalters. Einige Kinder koten noch zusätzlich ein. Von primärem Einnässen spricht man, wenn das Kind noch nie trocken war. Eine anlagebedingte Reifungsverzögerung ist oft die Ursache. Ein sekundäres Einnässen liegt vor, wenn das Kind nach einer längeren trockenen Periode wieder einzunässen beginnt. Hier besteht oft eine reaktive Störung auf psychosoziale Belastungsfaktoren. Die Therapie richtet sich nach den zugrunde liegenden Ursachen.

Immer mehr Kinder unter 14 Jahren entwickeln eine Essstörung wie Magersucht (Anorexia nervosa) oder Ess-Brechsucht (Bulimie). Eine Früherkennung ist sehr wichtig, da die körperlichen Folgen bei den frühen Essstörungen gravierender sind als bei Erwachsenen. Bei folgenden Veränderungen sollten die Eltern hellhörig werden und sofort professionelle Hilfe aufsuchen: Es werden auf einmal Süßigkeiten verschmäht, das Mittagessen wird immer häufiger weggelassen, mehrmals am Tag wird gejoggt, nach dem Essen wird sofort die Toilette aufgesucht. Anhaltende Hungerzustände verursachen nicht nur körperliche Veränderungen wie Abmagerung, akute Austrocknungsgefahr durch Wasserverlust und Langzeitschäden durch Osteoporose. Auch die Psyche ist betroffen. Typische Begleitsymptome sind Konzentrationsstörungen, Ordnungs- und Kontrollzwänge, Angststörungen wie soziale Phobien und depressive Verstimmungen.

Seit rund 30 Jahren wird beobachtet, dass sich immer mehr junge Frauen mit Messern, Klingen, Scheren und Scherben blutende Wunden zufügen. Bis zu einem Viertel der Patientinnen, die wegen Essstörung, Ängsten oder Depres- sionen in Behandlung sind, fügen sich selbst Schnittwunden zu. Die jungen Frauen suchen mit dem Schnitt ins eigene Fleisch Entlastung von extremem inneren Druck. Die Erleichterung ist aber nur von kurzer Dauer. Schnell baut sich Scham, Ekel und Schuldgefühl wieder auf. Ohne professionelle Hilfe findet kaum eine Betroffene aus diesem Teufelskreis heraus. Angehörige, Freunde und Lehrer, die Wunden an den Unterarmen von Jugendlichen bemerken, sollten einen Jugendpsychiater ansprechen.

Weltweit erkrankt etwa 1% aller Menschen an einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis. 25% der Patienten erkranken erstmals zwischen dem 10. und 19. Lebensjahr. Der Begriff Psychose leitet sich von dem Wort psychisch, d.h. „mit der Seele zusammenhängend“, also seelisch, ab. Damit werden sehr schwere seelische Erkrankungen zusammengefasst, die nicht aus eigener Kraft bewältigt werden können. Ärztlich-therapeutische Hilfe ist hierzu unbedingt erforderlich. Charakteristischerweise sind hierbei der Bezug zur Wirklichkeit, die Einsichts- fähigkeit sowie die Fähigkeit mit den üblichen Lebensanforderungen zurechtzu- kommen, erheblich gestört. Das Denken, Wollen und Fühlen sind ebenfalls eigenartig verändert. Der schizophrene „Einbruch“ stellt sich bei Jugendlichen oft als ein „Knick in der Lebenslinie“ dar, bei anderen setzt die Erkrankung schleichend und allmählich ein und wird von der Umgebung erste rückblickend erkannt. Wichtig für den weiteren Verlauf der Erkrankung ist die Frühdiagnose. Typische Frühwarnsymptome sind oft unspezifisch, sollten aber durch einen Jugendpsychiater abgeklärt werden. Die Jugendlichen klagen über Arbeits- und Konzentrationsstörungen und nachlassende Ausdauer, Nervosität und innere Unruhe. Manche leiden unter Schlafstörungen, Interessenverlust, traurige Verstimmung und wenig Antrieb. Im weiteren Verlauf ziehen sich die jungen Menschen sozial oft zurück, verabreden sich nicht mehr und kapseln sich ab. Die Angehörigen berichten häufig über eine erhöhte Reizbarkeit. Der Schulbesuch erfolgt manchmal unregelmäßig oder gar nicht mehr. Dann ist die Vorstellung beim Facharzt dringlich!

Diagnostik - Eine kinder- und jugendpsychiatrische Untersuchung umfasst, je nach Fragestellung, differenzierte psychologische Testungen. Folgende Tests werden u.a. in unserer Praxis durchgeführt: - Entwicklungstests vom Klein- bis zum Grundschulkind - Intelligenztests - Lese- und Rechtschreibtests - Rechentests - Aufmerksamkeits- und Konzentrationstests - Persönlichkeitstests Therapien Die therapeutische Unterstützung ist immer individuell auf das Kind, die/den Jugendliche/n und die Angehörigen zugeschnitten. Folgende Therapien werden in unserer Praxis angeboten: - Kinder- und jugendpsychiatrische Beratung und Behandlung - Psychotherapie wie tiefenpsychologisch fundierte Therapie, Verhaltens-therapie und Kunsttherapie als Einzelbehandlung, ggfs. unter Einbeziehung der Bezugspersonen - Systemische Familientherapie - Soziotherapie und Sozialberatung - Entwicklungstherapie - Heilpädagogik - Gruppentherapien: Entspannungsgruppe, soziales Kompetenztraining für Kinder und Jugendliche. Weitere Gruppenangebote nach Bedarf: Kunsttherapiegruppe und Gruppe für essgestörte weibliche Jugendliche .

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